Felix Adam tritt an.
Jetzt wissen wir es: Der parteilose Philippe Zehnder ist am 26. Juni nicht der einzige Kandidat für das Gemeindepräsidium. Neu kandidiert auch der 63jährige Felix Adam von der Mitte-Partei. Damit wird der zweite Wahlgang wieder spannend.
Möglich wird die Kandidatur von Felix Adam, weil der bisherige Gemeindepräsident Sascha Patak sein Amt als gewählter Gemeinderat nicht antritt. Denn Gemeindepräsident kann nur werden, wer auch als Gemeinderat gewählt ist.
Mit der Kandidatur von Felix Adam wird der Kampf um das Gemeindepräsidium wieder spannend, denn mit ihm schickt die Mitte-Partei einen weit mehr als nur valablen Kandidaten ins Rennen. Adam war in den 1990er Jahren Mitglied der Schulpflege, später der RPK. Als ehemaliger Ortspräsident der CVP, als Mitinitiant und -organisator mehrerer Sommer-Schullager in Valbella und als einer der Leiter der Nachwuchsorganisation des FC Herrliberg gehört er (zusammen mit seiner Frau Anita und seiner Tochter, der Schulpflegerin Nicole Flückiger) gleichsam zum festen Inventar des Erlenbacher Dorfkerns.
Die FDP versucht, auf Kosten der Mitte ihren zweiten Gemeinderatssitz zu retten
Fast noch überraschender als die Kandidatur von Felix Adam selber ist allerdings, dass die beiden bürgerlichen Parteien FDP und Mitte, die im Gemeinderat zwei resp. einen Sitz verloren haben, sich für den zweiten Wahlgang nicht abgesprochen haben. Denn zumindest theoretisch könnte der freisinnige Ludwig Näf, der im ersten Wahlgang als überzählig ausgeschieden ist und trotzdem von der FDP erneut ins Rennen geschickt wird, die Wahl von Felix Adam in den Gemeinderat und damit zum Gemeindepräsidenten verhindern. Dann wäre die Mitte-Partei im Gemeinderat gar nicht mehr vertreten. Gewinnt aber Felix Adam die Wahl, wird sich – gleichsam selbstverschuldet – das Image der Erlenbacher FDP als Verlierer-Partei noch weiter zementieren.
Offensichtlich ist: Derzeit hat die Erlenbacher FDP keine Köpfe, welche fähig wären, die Partei aus ihrem Tief herauszuführen.
Christian Rentsch
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